Wenn die Selbstständigkeit im Alter abnimmt oder eine pflegebedürftige Person nicht mehr allein leben kann, stehen Angehörige oft vor einer schwierigen Entscheidung: Pflegeheim oder eine Betreuung im eigenen Heim? Zwei Betreuungsformen, die sich grundlegend unterscheiden – sowohl hinsichtlich der Lebensqualität der betreuten Person als auch in Bezug auf organisatorische, emotionale und finanzielle Aspekte.
Pflegeheim – professionelle Versorgung in einer Einrichtung
Das Pflegeheim gilt in Deutschland seit Jahrzehnten als klassische Lösung, wenn häusliche Pflege nicht mehr möglich scheint. Die Betreuung findet rund um die Uhr durch ausgebildetes Pflegepersonal statt. Medizinische Versorgung, strukturierter Tagesablauf und soziale Kontakte innerhalb der Einrichtung gehören zu den Vorteilen dieser Betreuungsform.
Allerdings empfinden viele ältere Menschen den Umzug in ein Heim als Verlust von Selbstständigkeit und vertrauter Umgebung. Auch die personelle Situation in vielen Einrichtungen ist angespannt: Pflegenotstand, Zeitdruck und Fachkräftemangel sind keine Seltenheit. Persönliche Zuwendung kann darunter leiden.
24-Stunden-Betreuung zuhause – vertraute Umgebung und individuelle Zuwendung
Eine Alternative zum Heimaufenthalt bietet die sogenannte 24 Stunden Betreuung zuhause durch osteuropäische Betreuungskräfte. Dabei lebt eine Betreuungsperson, meist aus Polen, im Haushalt der pflegebedürftigen Person und übernimmt grundlegende Hilfe im Alltag: Unterstützung bei der Körperpflege, Hilfe bei der Haushaltsführung, Begleitung zu Arztterminen oder einfach menschliche Nähe.
Ein großer Vorteil dieser Betreuungsform ist der Verbleib in der eigenen Wohnung – in vertrauter Umgebung, mit gewohnten Tagesabläufen und sozialem Umfeld. Besonders bei Demenzkranken ist dieser Aspekt nicht zu unterschätzen. Die individuelle Zuwendung, die durch die 1:1-Betreuung ermöglicht wird, schafft Vertrauen und emotionale Stabilität.
Rechtlicher und organisatorischer Rahmen
Während das Pflegeheim einer festen Regulierung und Kontrolle unterliegt, ist die 24-Stunden-Betreuung rechtlich komplexer. Seriöse Anbieter setzen auf das Entsendemodell, bei dem die Betreuungskräfte bei einem Unternehmen im Heimatland angestellt sind und in Deutschland im Rahmen der EU-Dienstleistungsfreiheit tätig werden. Wichtig ist eine transparente Vertragsgestaltung und die Einhaltung rechtlicher Vorgaben.
Kosten im Vergleich
Pflegeheime können je nach Pflegegrad und Region mit mehreren tausend Euro monatlich zu Buche schlagen. Die Kosten der 24 Stunden Betreuung liegen in vielen Fällen unterhalb der Pflegeheimkosten – insbesondere dann, wenn Pflegegeld oder andere Leistungen aus der Pflegeversicherung in Anspruch genommen werden.
Fazit: Individuelle Entscheidung mit vielen Facetten
Ob Pflegeheim oder 24-Stunden-Betreuung – die Wahl der passenden Betreuungsform hängt stark von der individuellen Lebenssituation ab. Wer Wert auf persönliche Nähe, ein vertrautes Umfeld und möglichst viel Lebensqualität im Alter legt, findet in der häuslichen Betreuung durch osteuropäische Betreuungskräfte eine menschliche und praktikable Lösung. Gerade für Menschen, die nicht allein sein möchten, kann dieses Modell eine würdevolle Alternative zum Pflegeheim darstellen.